. Es ist die höchste Auszeichnung und Anerkennung der Bundesrepublik für ein herausragendes soziales und gemeinwohlorientiertes Engagement und wird im Auftrag des Bundespräsidenten verliehen.
„Gewalt an Frauen wird noch immer viel zu oft erduldet, verschwiegen oder ignoriert. Die Arbeit von Sabine Stövesand macht Frauen stark gegen Partnerschaftsgewalt und zeigt, wie Menschen hier gemeinsam etwas verändern können, um füreinander da zu sein“, betonte Katharina Fegebank bei der Verleihung. Das große Engagement von Sabine Stövesand ermutige andere, selbst mutig zu sein und aufzustehen. „Ihr Projekt „StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt“ hat von Hamburg aus einen Stein ins Rollen gebracht und macht inzwischen deutschlandweit Schule.“
Und nicht nur dort. Mit annähernd 50 Projekten in Deutschland und Österreich zählt StoP zu einem der erfolgreichsten Präventionsprojekte. Sein einzigartiges Acht-Stufen-Konzept bietet das größte Angebot im Rahmen der Gemeinwesen bezogenen Prävention. Aktuell wird die Einführung in vier weiteren EU-Ländern vorbereitet. Mit Blick darauf „freue ich mich sehr über diese Auszeichnung. Sie stärkt mir und den bei StoP engagierten Menschen – ob in Steilshoop, Wilhelmsburg, Neukölln, Buxtehude, Dresden oder Wien – den Rücken. Damit wird auch anerkannt, dass Gewalt gegen Frauen kein „Frauenthema”, sondern eine Gemeinschaftsaufgabe ist. Ohne demokratische, gewaltfreie Verhältnisse im sogenannten Privaten ist die Demokratisierung der Gesellschaft unabgeschlossen“, betonte Sabine Stövesand.
Sabine Stövesand ist seit 2006 Professorin für Soziale Arbeit an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften, HAW Hamburg. Sie engagiert sich in unterschiedlichen Projekten der Stadtentwicklung und Stadtteilforschung und gründete 2006 das Projekt „StoP – Stadteile ohne Partnergewalt“ in Hamburg. Das wissenschaftlich evaluierte Projekt zielt auf die aktive Nachbarschaft im Stadtteil ab, um Anwohnerinnen und Anwohner für Partnergewalt und deren Folgen zu sensibilisieren und Zivilcourage zu fördern.